Die Biologie des Essverhaltens 26. / 27. Mai 2010

Der Hauptvortrag des 14. Leibniz-Kollegs Potsdam wird am 27. Mai 2010 von Prof. Dr. Jeffrey Friedman von der Rockefeller Universität New York gehalten werden.  Prof. Friedman machte im Jahr 1994 eine bahnbrechende Entdeckung auf dem Gebiet der Adipositas-Forschung: Er klärte den genetischen Defekt einer krankhaft übergewichtigen Maus auf und entdeckte damit ein neues Hormon, das Leptin.  Leptin wird vom Fettgewebe synthetisiert und freigesetzt; es interagiert mit Rezeptoren im Gehirn und bewirkt dann ein Gefühl der Sättigung.  Es wurde sehr bald gezeigt, dass Leptin beim Menschen dieselbe Funktion und Bedeutung hat:  Ähnliche Defekte im menschlichem Leptin-Gen führen zu extremem, andauerndem Hungergefühl und krankhaftem Übergewicht.  Damit war sowohl eine molekulare Ursache für übermäßigen Fettansatz (Adipositas) als auch ein neues Regulationsprinzip gefunden.  Diese Entdeckung und seine daran anschließenden Arbeiten haben die Untersuchungen zu den biologischen Mechanismen von Hunger und Sättigung entscheidend vorangetrieben:  Wir wissen heute, dass die Nahrungsaufnahme von einem neuroendokrinen Netzwerk  im Hirnstamm (Hypothalamus) kontrolliert wird, und dass Störungen dieses Netzwerks zu übermäßigem Fettansatz (Adipositas) führen.

Die Vortragsreihe soll sowohl fachlichen Anspruch auch für Fachfremde bieten, als auch das Gespräch quer zu den Fächern und zwischen den Generationen anregen. Fachliche Partner sind das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke sowie das Institut für Ernährungswissenschaft an der Universität Potsdam. Neben Einführungsvorträgen gehört eine Festveranstaltung mit einem Hauptvortrag und Auszeichnungen für Nachwuchswissenschaftler zum Programm.

Seien Sie herzlich eingeladen zum 14. Leibniz-Kolleg Potsdam