Einladung zum 16. Leibniz-Kolleg Potsdam Learning from Nature: Towards a Circular Economy 9./10. Mai 2012

Der Hauptvortrag des 16. Leibniz-Kollegs Potsdam wird am 10. Mai 2012 von Prof. Dr. Louise E. M. Vet
(Professor of Evolutionary Ecology at Wageningen University, Director of the Netherlands Institute of Ecology (NIOO)) gehalten. In den Einführungsvorträgen am Vortag geht es ganz im Sinne von Frau Prof. Vet um viele Dinge im Alltag, mit denen wir unsere Lebensqualität steigern und gleichzeitig unsere Umwelt entlasten können sowie darum, wie wir in absehbarer Zeit leben wollen. Dabei zeigen WissenschaftlerInnen aus der Region Beispiele von nachhaltigem Wirtschaften und Zusammenhänge zum Erhalt von Biodiversität und Ökosystemfunktionen auf.
Die Vortragsreihe wird von der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam und den außeruniversitären Instituten getragen, deren Dichte der Potsdamer Wissenschaftslandschaft ein besonderes Gepräge gibt. Die Vortragsreihe soll einen wissenschaftlichen Einblick auch für Fachfremde bieten und das interdisziplinäre Gespräch zwischen den Generationen anregen.
Seien Sie herzlich eingeladen.

Hier finden Sie das aktuelle Programm zum herunterladen.

Programm Einführungsvorträge

Gruppen melden sich bitte generell unter leibniz@uni-potsdam.de an
Einführungsvorträge mit Möglichkeit zur Diskussion am Mittwoch, dem 09. Mai 2012
Ort: Universität Potsdam, Campus Golm, Haus 27, Hörsaal 1.01

09:15 – 10:40
Lasst uns die Kreisläufe wieder schließen! Der Weg zur ökologisch geschlossenen Kreislaufwirtschaft

Prof. Dr. Ursula Gaedke, Alice Boit, Institut für Biochemie und Biologie/UP
Dr. Jürgen Kern, Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V.

Die Anzahl der Menschen und ihr Konsum steigen, die Fläche und Ressourcen unserer Erde nicht. Führt das zu einem Widerspruch zwischen Lebensqualität und Umweltschutz?
In diesem Vortrag werden grundlegende Konzepte wie der „ökologische Fußabdruck”, “Ökobilanz” und das „Cradle-to-Cradle“ Prinzip (Kreislaufwirtschaft) vorgestellt, die helfen die Nachhaltigkeit unseres Lebensstils zu messen und zu verbessern. An Hand von Beispielen (Energiegewinnung, Ernährungsweise, Kleidung, usw.) wird aufgezeigt, dass wir viel Handlungsspielraum haben und viele Ideen nicht nur die Umwelt, sondern auch unserer eigene Gesundheit und Lebensqualität fördern. Dr. Jürgen Kern, Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V., zeigt wie aus Berliner Klärschlamm Dünger wird.

11:00 - 12:15
Weder Fleisch noch Fisch? Der Einfluss unserer Ernährung und Land(wirt)schaft auf Klima und Lebensqualität
Prof. Dr. Gerhard Püschel, Institut für Ernährungswissenschaft/UP
Prof. Dr. Ursula Gaedke, Institut für Biochemie und Biologie/UP
Prof. Dr. Arthur Geßler, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V./HU Berlin

Der erste Teil zeigt unsere individuellen Handlungsspielräume im Bereich der Ernährung am Beispiel der gesundheitlichen und ökologischen Konsequenzen der industriellen Fleischproduktion auf. Prof. Gerd Püschel deckt aus ernährungswissenschaftlicher Sicht auf, welche Mengen von Fleisch und Tierproduktion für die menschliche Ernährung gesund sind. Die Tierproduktion beansprucht 2/3 unserer landwirtschaftlichen Flächen. Eine wesentliche Reduktion des derzeitigen Fleischkonsums fördert unsere Gesundheit, ist aktiver Klimaschutz und hebt unsere Lebensqualität.
Gesellschaftliche Handlungsspielräume bestehen im Bereich der Landwirtschaft, die Senke und Quelle für klimarelevante Spurengase (Treibhausgase) ist. Während starke Stickstoffdüngung zur Freisetzung des sehr klimawirksamen Lachgases führt, wird in Böden und Wäldern CO2 z. B. aus Abgasen gespeichert. Prof. Arthur Geßler zeigt wie aktuelle Forschung mit modernster Technik misst, wie viel CO2 in der Landwirtschaft festgelegt wird und wie die Landnutzung verändert werden kann, um damit der Klimaveränderung entgegenzuwirken. Durch den Handel mit CO2-Zertifikaten können grüne Technologien gefördert werden. Damit wird ein Bogen gespannt von biologischen Prozessen in genutzten Ökosystemen bis zu den Möglichkeiten der Land(wirt)schaftsgestaltung durch den Emissionsrechtehandel.

12:15 – 14:45
Spezielles Angebot für Studierende, Schüler/innen und Lehrer/innen (mit Zeit zum Mittagessen in der Mensa) Teilnahme nur nach Anmeldung unter lieckf@uni-potsdam.de möglich

  • Wie groß ist mein ökologischer Fußabdruck? Wie kann ich ihn beeinflussen?
  • Blog: Ein Brief an die Zukunft: Jetzt läuft einiges schief, aber in 10-20 Jahren...?! Wie wollen wir dann leben?!
  • Was kann ich für mich und die Umwelt tun? Gesunde, leckere und klimaschonende Rezepte zusammenstellen (Teamarbeit in kleinen Gruppen)
  • Führung mit Vortrag „Kakao & Schokolade“ im Botanischen Garten in der Maulbeerallee (besonders geeignet für jüngere SchülerInnen (ca. 2 Stunden)

14:45 – 15:10
Biodiversität: Nicht nur schön, sondern auch nützlich? Weshalb es mehr als eine Handvoll Arten braucht.
Prof. Dr. Jasmin Joshi, Institut für Biochemie und Biologie/UP

Ein nachhaltiges Wirtschaften soll sich ja auch positiv auf den Naturschutz auswirken. Aber weshalb wollen wir denn die Biodiversität schützen? Gibt es grundlegende Argumente, die darüber hinausgehen, dass Biodiversität einfach schön und deshalb erhaltenswert ist?

15:15-16:00
Biodiversität und Gerechtigkeit: Herausforderungen für die Politik
Prof. Dr. Miranda Schreurs, Forschungszentrum für Umweltpolitik/FU Berlin

16:05 – 16:50
Wie können wir gut leben, auch wenn unsere Wirtschaft nicht ständig wächst?
PD Dr. Irmi Seidl, WSL Zürich

Es scheint, als müsse unsere Wirtschaft ständig wachsen, damit wir genügend Arbeitsplätze haben, ausreichend Steuern bezahlen, wir uns die neusten Produkte kaufen können und unsere Ersparnisse wachsen. Doch ständiges Wirtschaftswachstum ist schlecht für die Umwelt, wir werden eher unglücklicher und wirtschaftliche Krisen finden trotzdem oder deswegen statt. Wenn wir vom Wachstumszwang wegkommen wollen, müssen wir unter anderem anders leben. Wie können ökologische Lebensstile aussehen?

16:55 - 17:15
Diskussion über das Gesamtthema

Forschungsseminar am Donnerstag, dem 10. Mai 2012

Ort: Universität Potsdam, Maulbeerallee 2a

10:15-11:45
Insect-Plant Interactions in a Multitrophic World: From Community Ecology to Memory Molecules
Prof. Dr. Louise E. M. Vet

Hauptvortrag am Donnerstag, dem 10. Mai 2012

Ort: Auditorium Maximum der Universität Potsdam, Haus 8, Campus Am Neuen Palais, 14469 Potsdam


16:00 Uhr
Learning from Nature: Need, Challenge and
Implementation of Eco-Technology

(Vortrag in englischer Sprache)

Prof. Dr. Louise E. M. Vet

Professor of Evolutionary Ecology at Wageningen University
Director of the Netherlands Institute of Ecology (NIOO)


Verleihung des diesjährigen Publikationspreises an Nachwuchswissenschaftler sowie des Sonderpreises für eine herausragende Leistung auf dem Gebiet „Ökologie und Globaler Wandel“ in Berlin und Brandenburg

Anschließend laden wir zu einem Empfang im Haus 8 am Neuen Palais ein.

Fachliche Partner:
Institut für Biochemie und Biologie, Universität Potsdam (UP)
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V.

Kontakt über:
Dr. Barbara Schneider
Tel. 0331 / 977 - 2960
Fax: 0331/ 977 - 2097
E-Mail: leibniz@uni-potsdam.de
www.uni-potsdam.de/mnfakul, www.leibniz-kollegpotsdam.de

Prof. Dr. Ursula Gaedke
Universität Potsdam
Institut für Biochemie und Biologie
Tel.: 0331 / 977-1902
E-Mail: gaedke@uni-potsdam.de

Mit freundlicher Unterstützung von:
UP Transfer Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer mbH an der Universität Potsdam, Druckmedienpartner Potsdamer Neueste Nachrichten sowie Universitätsgesellschaft Potsdam

Eintritt frei bei freier Platzwahl! Bitte zu den Einführungsvorträgen zumindest Gruppen anmelden.

Änderungen vorbehalten
Potsdam, den 06.03.2012